Schwerbehinderung 4.0 – Geht das?
Arbeitgeber fit für die Inklusion machen
Die Arbeitswelt wird sich verändern. Aber wohin geht die Reise? Gründe für diese Veränderungen sind unter anderem die Digitalisierung, der demografische Wandel und neue Arbeitsprozesse. Die Zukunft der Arbeitswelt, die durch diese Einflüsse bestimmt wird, wird unter dem Begriff “Arbeit 4.0” zusammengefasst. Doch was bedeutet dies für Menschen mit Behinderung? Die Chancen und Risiken der Digitalisierung im Bereich Inklusion standen in der Veranstaltung der IHK Nürnberg für Mittelfranken “Schwerbehinderung 4.0 – Geht das?” im Fokus.
INKLUSION VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG IN DER BERUFSWELT
Wie Inklusion in der Praxis aussehen kann, haben uns Florian Treffer und Michael Polig gezeigt. Florian Treffer, ein Maschinenbauingenieur bei der Continental AG, ist seit seiner Kindheit nahezu taub. Michael Polig ist in der Personalabteilung tätig und hat eine große Rolle bei der Einarbeitung von Herrn Treffer gespielt. Herr Treffer kann Lippen lesen, jedoch hilft ihm diese Fähigkeit bei größeren Meetings und besonders bei Fremdsprachen wie zum Beispiel Englisch nur bedingt. Da die Unternehmenssprache Englisch ist, war schnell klar: Eine Schriftdolmetscherin muss her! Diese kann von überall aus und zu jedem Zeitpunkt zu den Meetings zugeschaltet werden. “Wichtig ist nur eine funktionierende Internetverbindung”, wie schmunzelnd Treffer hinzufügt. Der Service steht ihm etwa 20 Stunden in der Woche zur Verfügung. Die Kosten werden vom ZBFS-Inklusionsamt getragen.
Für Michael Polig, der bei der Veranstaltung von der Arbeitgeberseite aus spricht, steht fest: “Der Wandel muss im Kopf beginnen.” Für die Auswahl von Florian Treffer als Arbeitnehmer standen Eignung und Persönlichkeit im Vordergrund. Hürden und Herausforderungen müssen mit einer lösungsorientierten Offenheit angegangen werden. Dies geschieht nur, wenn Führungskräfte auf solche Situationen vorbereitet sind und sie entsprechende Fortbildungen wahrnehmen können.
Video: IHK Nürnberg für Mittelfranken
Um Inklusion möglich zu machen, ist der Bedarf an Innovation enorm. Hier kommen wir ins Spiel! Auf der Veranstaltung haben wir unsere App “BeMyEars” vorgestellt, die wie die Sprachdolmetscherin von Florian Treffer, simultan Sprache zu Text übersetzt. Auch unseren Blindenstock der Zukunft durften die Teilnehmer während dieser Veranstaltung testen. Der Rucksack ist mit Ultraschallsensoren ausgestattet. Diese scannen den Bereich auf Brust- und Kopfhöhe ab. Liegt ein Barriere im abgescannten Bereich, piepst der Rucksack. Je näher die Barriere ist, desto höher wird die Piepsfrequenz. Eine Teilnehmerin hat den Rucksack erfolgreich im Veranstaltungsraum getestet. Die größte Barriere beim Testlauf war ein offenes Fenster. Für Sehende eine meist unterschätzte Barriere!
Innovation ermöglicht Inklusion! Dies wollten wir allen Teilnehmern mit auf den Weg geben!
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